Alkohol ist toxisch und kann praktisch jedes Organ des menschlichen Körpers schädigen. Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen chronisch hohem Alkoholkonsum und mehr als sechzig Krankheiten und Behinderungen. Relevant ist dabei nicht nur die Menge des konsumierten Alkohols, als auch die Art und Weise des Konsums.
Durch chronisch hohen Alkoholkonsum können u. a. folgende Schäden entstehen:
Da Alkohol zu mehr als 90% von der Leber abgebaut wird, wird dieses Organ bei chronisch hohem Alkoholkonsum am schwersten geschädigt (Steatose, Fibrose, Zirrhose).
Chronisch hoher Alkoholkonsum kann zu einer akuten oder chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen.
Chronisch hoher Alkoholkonsum kann Geschwüre und Blutungen des Magens und des Dünndarms hervorrufen.
Chronisch hoher Alkoholkonsum kann zur Beeinträchtigung gewisser Gehirnfunktionen und zum Korsakoff-Syndrom führen. Bei Personen mit dem Korsakoff-Syndrom können Symptome einer schweren Amnesie auftreten; sie können sich nicht an Vergangenes erinnern und können sich auch neu Erlebtes nicht merken. Im kognitiven Bereich sind hauptsächlich das episodische Gedächtnis (biographische Erinnerungen), das Arbeitsgedächtnis (Verarbeitung von Informationen und Lösen von Problemen) und die exekutiven Funktionen (z.B. in komplexen Situationen relevante Informationen von irrelevanten trennen können) betroffen.
Chronisch hoher Alkoholkonsum schwächt das Immunsystem. Diese Schwächung ist einerseits auf die Wirkung des Alkohols zurückzuführen, andererseits auf die Mangelernährung und den grossen Verlust von Vitaminen und Spurenelementen durch die Alkoholaufnahme.
Chronisch hoher Alkoholkonsum kann gewisse Krebsformen hervorrufen und das Auftreten weiterer Arten von Krebs begünstigen, z. B. Speiseröhren-, Mundhöhlen-, Leber-, Brustdrüsen- und Magen-Darm-Krebs. Rauchen erhöht das Krebsrisiko zusätzlich.
Ein risikoarmer Alkoholkonsum (1 Glas Rotwein) bei Männern ab 45 Jahren und bei Frauen ab der Menopause hat möglicherweise einen schützenden Effekt auf das Herz, insbesondere in Bezug auf koronare Herzkrankheiten. Dieser Schutzeffekt ist verglichen mit anderen Schutzfaktoren aber ziemlich gering. Regelmässige körperliche Aktivität, Nichtrauchen und eine ausgewogene Ernährung sind viel wirksamere Mittel.
Chronisch hoher, aber auch episodisch hoher Alkoholkonsum erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.